All American Classics

All American Classics

Rennräder aus den USA und Canada sind für Klassikerfans ein selten gesehener Geheimtipp. Die Räder der 80er und frühen 90er Jahre waren vor allem von Unmengen an Innovationen geprägt. Zahlreiche Rahmenbauer (Joe Breeze, Chris DeKerf, Paul Brodie, Gary Klein etc.) begannen ursprünglich Mountainbikes zu bauen und sahen sich nicht den Traditionen und Konventionen des klassischen Rahmenbaus verpflichtet. Was sich beim Geländerad bewährte, wurde auch auf das Rennrad übertragen. So gab es bei Brodie in den 80ern und kurz danach bei Breezer die erste Sloping-Geometrie, Klein und Cannondale bereiteten Aluminium als Rahmenmaterial den Weg, Kestrel brachte 1989 die erste Serien-Carbongabel auf den Markt etc. Allerdings hatten es die innovationsfreudigen Nordamerikaner auf dem deutschen Markt schwer. Es gab Berührungsängste mit den Neuerungen. So wurde teils endlos und sehr dogmatische über Haltbarkeit, Komfort und Ästhetik von Alurahmen diskutiert wie auch einige mit der Sloping-Geometrie den Untergang der Fahrradkultur gekommen sahen. Andererseits sorgte bei vielen Herstellern das Image des Mountainbikespezialisten dafür, dass die Rennräder nur in verschwindend geringer Zahl oder überhaupt nicht importiert wurden. So fanden z.B. Mitte der 90er jährlich grade mal ein gutes Dutzend DeKerfs den Weg nach Deutschland – fast ausschließlich Mountainbikes. Wer sich heute nach Rennrädern aus dieser Zeit umschaut, wird feststellen, dass sie selten sind. Während man hin und wieder einen frühen Klein- oder Cannondale-Renner entdeckt, gelegentlich ein Breezer Venturi sieht, so ist es fast unmöglich ein Brodie Roadie, ein DeKerf Road oder ein Slim Chance zu finden. Zwei schöne Fotoserien zu Amerikanischen Klassikern findet ihr auf cycleexif.com – ein Rad von Paul Brodie und eins von McLean Fonvielle.


(Quelle Fotos: cycleexif.com)

No Comments


Leave a Comment