Wir wollen kein Kopenhagen…

Wir wollen kein Kopenhagen…

Wir bullshiten jetzt ein wenig rum, aber vielleicht sind da ein oder zwei denkenswerte Gedanken dabei.

Ja, die Überschrift ist furchtbar plakativ, aber aus Gründen und die drei Punkte sollen andeuten, dass durchaus Wege nach Kopenhagen führen. Allerdings muss vor der Verkehrswende ein wichtiger Punkt abseits jeglicher verkehrspolitischer oder fiskalischer Erwägungen erfüllt werden – solide Schutzbleche. Was ist passiert? Wie jeden Morgen radelt man seines Weges, das Wetter ist leicht regnerisch und die Straßen feucht. So weit, so gut. Plötzlich und unerwartet steht an der Kreuzung ein Pulk mit einem Dutzend Radfahrer. Dass alle unterschiedlich schnell sind und kaum einer geradeaus fahren kann, ist ja noch ok, aber leider ist niemand mit tauglichen Schutzblechen unterwegs. Ein kleines Brompton mit noch kleineren Schutzblechen, zwei neue Trekkingräder mit sportlich kurzen Stummelschutzblechen, ein Vintagerenner ohne alles – es braucht wenig Phantasie, sich das Ergebnis vorzustellen.

Mittlerweile enden viele Schutzbleche, gerade bei neuen Rädern einige Zentimeter über der Höhe der Nabe. Sieht sportlich aus und hält den Popo des Fahrers trocken, aber alle dahinter haben viel Spass mit dem Schmadder. Eine alptraumhafte Vision – im Regen gefangen in einem Pulk mit hunderten Radfahrern ohne kompetente Schutzbleche. Und ehrlich, niemand will im Büro aussehen, als wäre er gerade Paris-Roubaix gefahren.

Schutzbleche, die ihren Namen gerecht werden, sollten nicht nur den Fahrer trocken und sauber halten, sondern auch die nachfolgenden Radfahrer. Alles andere ist im urbanen Miteinander wenig hilfreich. Daher sind Schutzbleche, die deutlich unter der Höhe der Nabe enden, mehr als wünschenswert. Lässt sich eigentlich für jedes Rad bewerkstelligen. Soll die Verkehrswende unseren Segen bekommen, muss ebenso sicher sein, dass man nicht nach jeder Regenfahrt wie ein Murkelbär aussieht. Ansonsten, da sind wir uns sicher, macht das Ganze weniger Spass als gedacht und deutlich weniger Autofahrer werden auf das Zweirad wechseln. Da das Thema wahrscheinlich bei niemanden auf der Agenda steht, bleibt wohl nur die vage Hoffnung auf Vernunft und Einsicht des Einzelnen.

No Comments


Leave a Comment