Alex – Berlin Treptow – 27 – Goldsprinter

Alex ist Goldsprint und Goldsprint ist Alex – wer meint, für und an seinem Velo weniger zu benötigen, bekommt hier mehr. Mehr von Allem was ein pures und gut konzeptioniertes Fixie ausmacht. In Treptows Plesserstraße, Objekt Nr. 2 finden wir uns ein, um mit Alex velophile Entscheidungen seines bisherigen Lebens zu bequatschen und zu dokumentieren. Halb Geschichtswissenschaftler, halb Goldsprinter – was will man mehr.

01.08.2011

Interview lesen
pcb: Wie bist du zum Fahrrad gekommen?
Ich war Vereinssportler beim Tennis und die ganze Vereinsmeierei ging mir ziemlich auf den Sack, sodass ich – damals noch in der Schule – was anderes gesucht habe. Dann die ersten Mountainbike-Zeitschriften in der Hand gehalten und darüber für Mountainbikesport angefixt gewesen. Dann habe ich mit 14, 15 angefangen im Fahrradladen in Hohenschönhausen zu arbeiten. Und da war ich dann relativ schnell aus dem Tennisverein raus. Dann just for fun mit ein bisschen Trial angefangen und Müggelberge schredden und dann eigentlich mit einigen Unterbrechungen dabeigeblieben.

pcb: Erzähl mal was zu deinem Rad…
Prinzipiell ist das grad ne Restemöhre. Der Rahmen ist Eigenproduktion, der Goldsprint Track. Muss man ja auch mal selber fahren. Den Laufradsatz hatte ich mal für mein erstes Kurierrad zusammengebastelt und der Rest ist wirklich nur zusammengewürfelt, weil mir selber grad das Geld fehlt, um ein vernünftiges Rad zusammenzubauen. Das ist jetzt quasi die Stadtschlampe.

pcb: Gibt’s für dich noch das ultimative Traumrad?
Momentan nicht. Eigentlich war ich mal auf Stijn Cycles ziemlich scharf, aber da muss man ja mal gucken, was draus wird. Ansonsten ist es halt immer ein kurzes Begehren, wenn man einen Klassiker sieht – nen sehr guten NOS, ein schönes Bahnrad in Originalausstattung – wo man anfängt zu sabbern.

pcb: Glaubst du, dass die Begeisterung fürs Fahrrad nachlässt, wenn man so lange und auch beruflich damit zu tun hat? Weil man irgendwann das 17. Traumrad hat?
Kann schon sein, aber wenn man die Zeit findet mal im Internet zu stöbern und über die ganzen Custombuden, wie Vanilla Cycles stolpert, da kommt man dann doch schon wieder ins Schwärmen.

pcb: Bist du Genussfahrer oder Alltagsfahrer?
Nö, ich bin jemand, der auch ganz gern mal in die S-Bahn steigt, wenns wirklich dolle regnet. Aber prinzipiell – wenn ich Bock habe, sitze ich auch auf dem Rad. Momentan ist es mehr mein Problem, dass ich kaum Zeit habe, Rad zu fahren. Die einzigen Wege, die ich momentan bestreite, sind in den Laden und spätabends nach Hause. Ich hoffe mal, dass sich das im nächsten Jahr bessert.

pcb: Wie lange warst du Kurier und wie intensiv hast du das gemacht?
Nicht sonderlich intensiv, halt neben dem Studium. Meist zwei oder drei Tage die Woche und in den Semesterferien bin ich halt komplett durchgefahren.

pcb: Wie sieht dein perfekter Radtag aus?
Mit den Jungs von FXD Nostra Berlin und den ganzen Kumpels mit dem Rad raus zum See, Grill eingepackt, Bier eingepackt, irgendwo hingechillt und dann besoffen wieder zurück. Das ist dann der perfekte Radtag.

pcb: Würdes du sagen, dass der viele Fahrtwind deinem Grips gut getan hat oder war er eher kontraproduktiv?
Sagen wir es mal so: Das Studium geht nicht unbedingt schneller…

pcb: Was war bisher dein extremstes Raderlebnis?
Vor 2 Jahren bin ich mal über ne Motorhaube gegangen, weil mir jemand die Vorfahrt geschnitten hatte – im beschaulichen Köpenick. Das hat ganz schön ordentlich gesemmelt. Ich bin da kurz am Laternenpfahl vorbei geflogen und dass mir da ohne Helm überhaupt nichts passiert ist… Der Rahmen – mein alter Bianchi – ist halt komplett verzogen und er steht als Mahnmal noch im Laden. Seit dem fahr ich auch verhaltener, muss ich sagen. Sowie Autos kommen, bin ich der Erste, der in die Eisen geht. Irgendwie sitzt das noch drin das Ding. Hat auf jeden Fall geprägt der Abflug.

pcb: Würdest du sagen man wird bei dem Sport mit fortschreitenden Lebensalter vorsichtiger?
Auf jeden Fall. Das hab ich schon beim Mountainbiken gemerkt. Wenn man da ein paar Jahre raus ist und dann wieder einsteigt, macht man die Sache nicht mehr, wie früher, wo man sich einfach runtergestürzt hat. Gerade mit nem Laden in der Hinterhand denkt man über ein paar mehr Sachen nach. Wenn es mich jetzt für zwei Monate außer Gefecht setzt, kann ich den Laden dicht machen. Über so was hab ich halt vor fünf oder sechs Jahren nicht nachgedacht.

pcb: Was war das ultimative Teil, dass du dir je angeschafft hast?
Nicht das Beste, aber das, wo ich am meisten dran hänge, ist mein Olmo. Ein klassischer Bahnrahmen, den ich mehr oder weniger durch Zufall damals über nen Bahnverein bekommen hab, wo ich die Restbestände aufgekaufte, als die dichtgemacht haben. Ich hatte noch viele andere schöne Rahmen, wo ichs teilweise auch bereue, dass ich sie verkauft habe. Das ist der Einzige der davon noch über ist und wo auch oft gefragt wird, ob ich den verkaufe, aber der geht nicht raus. An dem hänge ich, auch wenn er ein bisschen klein ist.

pcb: Goldsprint ist nun schon im zweiten Jahr am Start. Wie solls weitergehen?
Erst mal solls so weitergehen, wie es bisher ist, dass ich viele zufriedene Kunden habe, die mich einfach weiterempfehlen. Ich sitze hier in Treptow ein bisschen ab vom Schuss und es ist nicht die Laufkundschaft, die ich hier habe und es freut mich, dass es mehr Kundschaft wird, weil die Leute mich weiterempfehlen. Dadurch kommen ganz neue Gesichter dazu, die von ihren Kumpels vorbeigeschickt wurden. So läuft das schneeballsystemmäßig dieses Jahr ganz gut an und jetzt kommt ein neuer Kundenkreis dazu. Ich hoffe, dass sich das so weiterentwickelt und ich irgendwann auch jemanden für die Werkstatt mit dazuholen kann, und es ein kleiner Laden wird, von dem ich auch mal Leben kann. Das wäre so der größte Traum.

pcb: Wenn du mit einem Wort die Berliner “Fixer” beschreiben müsstest?
Suffies [lacht…]

pcb: Würdest du dich selbst als Freak bezeichnen?
Eigentlich nicht, ich bin vielleicht manchmal ein bisschen komisch, aber doch recht umgänglich. Freak würde es nicht ganz genau treffen.

pcb: Welches Wort würdest du benutzen?
Sonderling [lacht… ]

pcb: Ergänze mal den Satz: Wer sich die Beine rasiert…
… der trinkt nicht soviel Alkohol nach dem Radfahren.

pcb: Wie bist du zum Fahrrad gekommen?
Ich war Vereinssportler beim Tennis und die ganze Vereinsmeierei ging mir ziemlich auf den Sack, sodass ich – damals noch in der Schule – was anderes gesucht habe. Dann die ersten Mountainbike-Zeitschriften in der Hand gehalten und darüber für Mountainbikesport angefixt gewesen. Dann habe ich mit 14, 15 angefangen im Fahrradladen in Hohenschönhausen zu arbeiten. Und da war ich dann relativ schnell aus dem Tennisverein raus. Dann just for fun mit ein bisschen Trial angefangen und Müggelberge schredden und dann eigentlich mit einigen Unterbrechungen dabeigeblieben.

pcb: Erzähl mal was zu deinem Rad…
Prinzipiell ist das grad ne Restemöhre. Der Rahmen ist Eigenproduktion, der Goldsprint Track. Muss man ja auch mal selber fahren. Den Laufradsatz hatte ich mal für mein erstes Kurierrad zusammengebastelt und der Rest ist wirklich nur zusammengewürfelt, weil mir selber grad das Geld fehlt, um ein vernünftiges Rad zusammenzubauen. Das ist jetzt quasi die Stadtschlampe.

pcb: Gibt’s für dich noch das ultimative Traumrad?
Momentan nicht. Eigentlich war ich mal auf Stijn Cycles ziemlich scharf, aber da muss man ja mal gucken, was draus wird. Ansonsten ist es halt immer ein kurzes Begehren, wenn man einen Klassiker sieht – nen sehr guten NOS, ein schönes Bahnrad in Originalausstattung – wo man anfängt zu sabbern.

pcb: Glaubst du, dass die Begeisterung fürs Fahrrad nachlässt, wenn man so lange und auch beruflich damit zu tun hat? Weil man irgendwann das 17. Traumrad hat?
Kann schon sein, aber wenn man die Zeit findet mal im Internet zu stöbern und über die ganzen Custombuden, wie Vanilla Cycles stolpert, da kommt man dann doch schon wieder ins Schwärmen.

pcb: Bist du Genussfahrer oder Alltagsfahrer?
Nö, ich bin jemand, der auch ganz gern mal in die S-Bahn steigt, wenns wirklich dolle regnet. Aber prinzipiell – wenn ich Bock habe, sitze ich auch auf dem Rad. Momentan ist es mehr mein Problem, dass ich kaum Zeit habe, Rad zu fahren. Die einzigen Wege, die ich momentan bestreite, sind in den Laden und spätabends nach Hause. Ich hoffe mal, dass sich das im nächsten Jahr bessert.

pcb: Wie lange warst du Kurier und wie intensiv hast du das gemacht?
Nicht sonderlich intensiv, halt neben dem Studium. Meist zwei oder drei Tage die Woche und in den Semesterferien bin ich halt komplett durchgefahren.

pcb: Wie sieht dein perfekter Radtag aus?
Mit den Jungs von FXD Nostra Berlin und den ganzen Kumpels mit dem Rad raus zum See, Grill eingepackt, Bier eingepackt, irgendwo hingechillt und dann besoffen wieder zurück. Das ist dann der perfekte Radtag.

pcb: Würdes du sagen, dass der viele Fahrtwind deinem Grips gut getan hat oder war er eher kontraproduktiv?
Sagen wir es mal so: Das Studium geht nicht unbedingt schneller…

pcb: Was war bisher dein extremstes Raderlebnis?
Vor 2 Jahren bin ich mal über ne Motorhaube gegangen, weil mir jemand die Vorfahrt geschnitten hatte – im beschaulichen Köpenick. Das hat ganz schön ordentlich gesemmelt. Ich bin da kurz am Laternenpfahl vorbei geflogen und dass mir da ohne Helm überhaupt nichts passiert ist… Der Rahmen – mein alter Bianchi – ist halt komplett verzogen und er steht als Mahnmal noch im Laden. Seit dem fahr ich auch verhaltener, muss ich sagen. Sowie Autos kommen, bin ich der Erste, der in die Eisen geht. Irgendwie sitzt das noch drin das Ding. Hat auf jeden Fall geprägt der Abflug.

pcb: Würdest du sagen man wird bei dem Sport mit fortschreitenden Lebensalter vorsichtiger?
Auf jeden Fall. Das hab ich schon beim Mountainbiken gemerkt. Wenn man da ein paar Jahre raus ist und dann wieder einsteigt, macht man die Sache nicht mehr, wie früher, wo man sich einfach runtergestürzt hat. Gerade mit nem Laden in der Hinterhand denkt man über ein paar mehr Sachen nach. Wenn es mich jetzt für zwei Monate außer Gefecht setzt, kann ich den Laden dicht machen. Über so was hab ich halt vor fünf oder sechs Jahren nicht nachgedacht.

pcb: Was war das ultimative Teil, dass du dir je angeschafft hast?
Nicht das Beste, aber das, wo ich am meisten dran hänge, ist mein Olmo. Ein klassischer Bahnrahmen, den ich mehr oder weniger durch Zufall damals über nen Bahnverein bekommen hab, wo ich die Restbestände aufgekaufte, als die dichtgemacht haben. Ich hatte noch viele andere schöne Rahmen, wo ichs teilweise auch bereue, dass ich sie verkauft habe. Das ist der Einzige der davon noch über ist und wo auch oft gefragt wird, ob ich den verkaufe, aber der geht nicht raus. An dem hänge ich, auch wenn er ein bisschen klein ist.

pcb: Goldsprint ist nun schon im zweiten Jahr am Start. Wie solls weitergehen?
Erst mal solls so weitergehen, wie es bisher ist, dass ich viele zufriedene Kunden habe, die mich einfach weiterempfehlen. Ich sitze hier in Treptow ein bisschen ab vom Schuss und es ist nicht die Laufkundschaft, die ich hier habe und es freut mich, dass es mehr Kundschaft wird, weil die Leute mich weiterempfehlen. Dadurch kommen ganz neue Gesichter dazu, die von ihren Kumpels vorbeigeschickt wurden. So läuft das schneeballsystemmäßig dieses Jahr ganz gut an und jetzt kommt ein neuer Kundenkreis dazu. Ich hoffe, dass sich das so weiterentwickelt und ich irgendwann auch jemanden für die Werkstatt mit dazuholen kann, und es ein kleiner Laden wird, von dem ich auch mal Leben kann. Das wäre so der größte Traum.

pcb: Wenn du mit einem Wort die Berliner “Fixer” beschreiben müsstest?
Suffies [lacht…]

pcb: Würdest du dich selbst als Freak bezeichnen?
Eigentlich nicht, ich bin vielleicht manchmal ein bisschen komisch, aber doch recht umgänglich. Freak würde es nicht ganz genau treffen.

pcb: Welches Wort würdest du benutzen?
Sonderling [lacht… ]

pcb: Ergänze mal den Satz: Wer sich die Beine rasiert…
… der trinkt nicht soviel Alkohol nach dem Radfahren.