Ewige Klassiker

Ewige Klassiker

Es gibt im Fahrradkosmos noch Räder und Komponenten, die die Jahren und Jahrzehnten fast unverändert überstanden haben. Weder Trends noch technische Revolutionen konntnen ihnen etwas anhaben. Zu verdanken haben es diese Produkte und ihre Hersteller entweder einer aussergewöhnlichen Qualität, einer besonderen Innovation oder schlicht der Treue zu ihren Traditionen.
Als André Dugast 1972 seine ersten Reifen produzierte, schuf er eine neue Referenz im Reifenbau. Feine Materialien und höchste Qualität machten seine Reifen vor allem bei Querfeldeinrennen zur ersten Wahl. Zwar gab es mit den Jahren Anpassungen und neue Produkte, doch die Qualitäten suchen noch immer ihresgleichen und jedes Jahr kann man z.B. bei Paris-Roubaix umgelabelte Reifen von Dugast sehen.
Der Flite von Selle Italia war bei seinem Erscheinen 1990 die Folie für alle folgenden Rennsättel. Er musste keine technische Revolution fürchten, er war die Revolution. Er war leicht, schlank und elegant. Der Flite ließ Sättel vom Schlage eines Rolls, Turbo oder Concor alt aussehen und stellt für zahlreiche Fahrer auch nach 20 Jahren noch die Referenz eines Rennsattels dar.
Und das Pashley Guv’nor? Es ist schlicht radgewordene Britishness. In ihm vereinen sich Handwerkskunst, Liebe zum Detail, Traditionen und Distinguiertheit wie sie wohl nur auf der Insel zu finden sind.
Es gibt noch andere, wenn auch wenige Produkte, die ewige Klassiker sind oder sich auf dem Weg dorthin befinden wie das Colnago Master, Naben von Phil Wood, Paul Love Lever etc. Was allerdings zum ewigen Klassiker wird, hängt auch von Glück, Kundenlaunen oder wirtschaftlichen Geschick ab. So war den innovativen Kurbeln von Sweet Parts – sie nahmen quasi Hollowtech II & Co. vorweg – Mitte der 90er kein Glück beschieden. Sie waren schlicht zu teuer. Syncros als eine der beliebtesten Tuningschmieden geriet Ende der 90er in wirtschaftliche Schieflage und wechselte seit dem diverse Male den Besitzer, bei schwindender Qualität. Und als sich in den 2000ern zeigte, dass die Großserie eigentlich alles besser kann, begann das Aussterben der Tuningszene und vieler kleiner Hersteller. Das bedeutete das Ende vieler Komponenten auf dem Weg zum ewigen Ruhm.

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