Paris und Frischhaltefolie

Paris und Frischhaltefolie

Wenn man plötzlich vom Südwesten Frankreichs in den Osten Deutschlands muss und das eigene Fahrzeug eine Angelegenheit für die ADAC-Plus-Karte wird, man noch dazu sein Rad im Gepäck hat, gilt es schnell massiv kreativ zu werden, um vor allem günstig an das gewünschte Ziel zu kommen. Man nehme: die französische Bahn, Frischhaltefolie und eine gültige Kreditkarte.

“Was macht man, wenn man in Südwest-Frankreich zum Surfen unterwegs ist und mit Rad schnell nach Deutschland zurück muss aber der Bus etwas gegens Fahren hat? Frischhaltefolie kaufen! Wieso?

1) Weil Rad und Flugzeug preistechnisch nicht optimal zusammenpassen, da Fahrräder als Sperrgut gelten und fett Aufpreis kosten.
2) Mietwagen passt preistechnisch auch nicht, da 1500km viel Sprit brauchen und Abgabeort Ausland (Frankreich-Deutschland) fett Aufpreis bedeutet.

Übrig bleibt die Bahn, aber TGV, Thalys und auch der deutsche ICE transportieren keine Fahrräder und da kommt die Frischhaltefolie ins Spiel.

Ich bin von Bordeaux Gare de Saint Jean mit dem TGV nach Paris Montparnasse gefahren (3h20min). 0:00 war Ankunft in Paris. Weiterfahrt vom Gare de Nord, Paris um 5:30 mit Thalys nach Köln (3h25min). Anschließend von Köln nach Magdeburg mit dem ICE (4h). Inklusive Sightseeing bei Nacht in Paris entstanden Kosten von 190 Euro und 4 Rollen Frischhaltefolie. Was macht man?

Man zerlegt einfach sein Rad und packt alles in Frischhaltefolie ein. Als ersten Sattel ausbauen, dann Pedalen abschrauben, Lenker inklusive Vorbau abbauen, Gabel raus, Laufräder raus. Alle Teile gut in Frischhaltefolie einwickeln. Gabel im vorderen Rahmendreieck platzieren und Steuerrohr am Sitzrohr fixieren. Vordere Rahmendreieck einwickeln und die Pedalen zwischen die Folie an freien Stellen einklemmen. Sattel zwischen die hinteren Streben legen, sodass die Sattelstütze in das hintere Rahmendreieck zeigt. Lenker an der hinteren Strebe entlang fixieren (Vorbau zeigt ins hintere Rahmendreieck). Alles mit Frischhaltefolie umwickeln. Dann nur noch die Räder links und rechts platzieren und dann alles schön einwickeln. Als Tragegurt dient ein Strap von einem Surfboardbag.”
(text/fotos von stephan)

One Comment

  • Tim
    27. Oktober 2012 at 12:13 · Antworten

    Krasses Ding! Ich hab damals extra nen bestimmten Sack von Decathlon gekauft, der so 90 Euro kostete. Lenker und Gabel hab ich damals nicht abgebaut. Das war wohl auch ok.


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